Busfahrt nach Hamburg

Anfang April fuhren wir mit dem Bus nach Hamburg. Es sollte einer der ersten warmen Frühlingstage mit reichlich Sonnenschein werden. Alle hatten sich darauf gefreut und diesem Tag entgegengefiebert. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Martina für Planung und Organisation. Kleine Rundfahrt, vorbei an der neuen Elbphilharmonie inbegriffen. Auch Weiterfahrt direkt in die City wäre möglich gewesen. Wir hatten uns aber vorab gemeinsam für den Besuch der Miniaturwelt entschieden. Unsere Eintrittskarten waren bereits terminiert und vorbestellt. So gelangten wir ohne Verzögerung direkt vorbei an der Warteschlange in die Ausstellung. Ein Gerücht behauptet, Modellbauer und Hobby-Eisenbahner würden lediglich rund 7 Jahre alt. Danach wachsen sie nur noch. Dem wollten wir auf den Grund gehen. Das Ergebnis unserer Recherche: Es ist in Wahrheit noch viel schlimmer. Dieser Virus unter Modellbauern ist nämlich hochansteckend und die Begeisterung für dieses Hobby verbreitet sich rasend schnell. Sogar unter ahnungslosen Touristen. Nach dem Besuch der Miniaturwelten in Hamburg waren wir schnell überzeugt, „Wer hier nicht Modellbau-verrückt wird, der ist nicht normal“. Als Hamburgs meistbesuchte Attraktion übt die Miniaturwelt einen ganz besonderen Reiz aus. Aus einem Hobby ist hier eine eigene, kleine, wunderbare Welt zum Staunen entstanden. Die Miniaturwelt ist weit mehr als nur eine Modell-Eisenbahn-Anlage verteilt über mehrere Etagen.

Kleine Weltreise gefällig? Im Wunderland sind sowohl der Fantasie als auch der Detailverliebtheit keine Grenzen gesetzt. Skandinavien, Deutschland, Österreich, Italien, Schweiz, Amerika und mehr, alles ist in Miniaturausgabe zu entdecken. Der Fantasieort Knuffingen, aber auch bekannte Weltstädte mit vielen dem Original nachempfundenen Plätzen und Straßenzügen versetzten uns immer wieder neu in Erstaunen. Hamburg, Venedig, Rom, London, New York, Las Vegas, Grand Canyon und mehr – alles auf einer Etage. Zum Matterhorngipfel bitte eine Treppe höher. Aber Vorsicht! Es geht am Vesuv vorbei und der Vulkan bricht nachts gerne mal aus. Toller Effekt, zum Glück aber völlig ungefährlich. Der Tag dauert übrigens nur 15 Minuten. Die folgende, kurze Dämmerungsphase lässt die Traumwelt in einem ganz bezaubernden Licht erstrahlen. Viele der dargestellten Szenen erzählen kleine Geschichten.

Total realistischer Betrieb, immer gewürzt mit kleinen lustigen Überraschungen, auch auf dem Flugplatz. Etliche Fluglinien und unterschiedliche Flugzeugtypen konnten beobachtet werden. Sogar ein Spaceshuttle landete und parkte dann im Sicherheitsbereich. Science Fiction Fans erlebten Start und Landung von Raumschiff Enterprise. Natürlich senkrecht unter Soundbegleitung der Titelmelodie. Irgendwann landete sogar eine überdimensionierte Biene Maja mit Passagier. Der saß lässig auf einem Gartenstuhl zwischen den Flügeln. Dazu ertönte kurz der Biene-Maja-Hit. War das etwa Sänger Karel Gott?

Pfiffige Ideen und große Liebe zum Detail brachten uns oft zum Schmunzeln. So prosteten sich Miniaturfiguren im Biergarten auf Knopfdruck zu. Liebespaare im Kornfeld und auf der Alm hatten keine Chance sich vor neugierigen Besuchern zu verstecken. Im Fußballstadion tobte eine La-Ola-Welle.

Sogar die vom Vesuv verschüttete und anschließend ausgegrabene Stadt Pompeji konnte man in Miniaturausgabe bewundern. Ebenso die Innenstadt von Venedig mit allen Attraktionen. Natürlich durfte Hamburg mit seinen Sehenswürdigkeiten nicht fehlen. Besonders die neue Philharmonie, die sich von Zeit zu Zeit öffnete und einen Einblick ins Innere zeigte, war sehr interessant.

Was für eine Arbeit! Was für eine Leistung! Hier spürte man echtes Herzblut der Macher.

Nach mehreren Stunden des Staunens machten wir uns auf den Weg zu neuen Entdeckungen. Nebenan besuchten wir eine neue, „uralte“ Kaffeerösterei. Hier wurde der Kaffee noch wirklich individuell nach Vorliebe jedes Kunden gebrüht und veredelt. Und das schmeckte man auch. Zu Fuß ging es am Elbufer weiter in Richtung City. Kurzer Spaziergang über die Landungsbrücken zum alten Elbtunnel. Wir genossen noch für kurze Zeit die herrliche Frühlingssonne und das Großstadtleben. Natürlich durfte auch das obligatorische Fischbrötchen am Hafen nicht fehlen.

Am frühen Abend starteten wir wieder zurück in die Heimat. Das war unsere erste gemeinsame Ausflugstour mit dem Bus. Und es war ein voller Erfolg. Wir studieren bereits aufmerksam die nächsten Touristikschnäppchen. Neue Ideen und Vorschläge gibt es jedenfalls schon wieder reichlich. Und wie war Dein Tag am 7.April?

Schade, dass Du nicht dabei warst. Mach mal was anderes – Mach doch einfach mit!