Da gibt es in Hildesheim ein privat und ehrenamtlich geführtes eindrucksvolles Projekt zum Staunen und Erinnern. Die Museumswohnung im Bischofskamp ist ein faszinierender Ort, der Besucher in längst vergangene Zeiten zurückversetzt. Jeder Raum, jede Ecke, jede Wand erzählt Geschichten von Freude, Trauer, Liebe, Kindheit und Verlust.
Die Besichtigung ist eine Zeitreise und eine Hommage an die Menschen, die hier in dieser Zeit lebten und das Zuhause um sich herum prägten. Alles in der Wohnung gehörte dem ehemaligen Bewohner, der dort fast 70 Jahre wohnte. Diese Wohnung ist nicht nur ein Ort zum Wohnen gewesen, sondern ein lebendiges Archiv persönlicher Erinnerungen. Wir haben dieses kleine Museum der Zeitgeschichte besucht.
Beim Betreten der Wohnung wird man sofort von der liebevoll eingerichteten Atmosphäre empfangen, die den Charme längst vergangener Jahrzehnte einfängt.
Die Küche, ein Herzstück der Wohnung, besticht durch ihre Retro-inspirierte Ausstattung. Hier finden sich Küchenutensilien in fröhlichen Farben, die für diese Zeit typisch sind. Ein alter Kohle- und Gasherd im Stil der 50er Jahre, sowie der Kühlschrank mit Rundungen erinnern an eine Zeit, in der das Kochen und Beisammensein einen hohen Stellenwert hatten. Die Wände und der Fußboden sind mit bunten Kacheln gefliest, die den Raum lebendig wirken lassen. 
Im Wohnzimmer hingegen wurden sicherlich viele Stunden mit dem Lesen verbracht. Die alten Holzregale, mit Büchern und Erinnerungsstücken gefüllt, schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Hier kann man sich gut vorstellen, wie die Abende verbracht wurden, während das Radio im Hintergrund spielte und auf dem Plattenspieler die neuesten Hits der damaligen Zeit erklangen. An den Wänden finden sich Erinnerungen an Reisen, welche die Bewohner in ferne Welten entführten, während die alte Couch sicher unzählige Abende des gemeinsamen Fernsehens und der Gemütlichkeit erlebte. Hier wurden zusammen Filme geschaut, gelacht und manchmal vielleicht auch geweint. Bei unserem Besuch waren die Erinnerungen, die diese Wohnung in sich trägt, deutlich zu spüren.
Die anderen Zimmer zeigen die typischen Möbel und Einrichtungen dieser Zeit. Uralt-Technik, aber auch Plüschtiere, Rollschuhe, Blechspielzeug und Eisenbahnen gibt es zu entdecken. Bunte Kissen und Teppiche schaffen eine einladende Atmosphäre. An den Wänden hängen Schwarz-Weiß-Fotos, die Einblicke in das Leben der damaligen Bewohner geben und Geschichten erzählen, die weit über die Zeit hinausgehen. Veränderungen im Leben – über Kinder, die groß wurden, die Freunde, die kamen und gingen oder Prominente der 50er Jahre, deren Gesichter langsam verblassen. 
Besonders eindrucksvoll ist das Badezimmer, das mit seiner sonnigen Farbgebung, dem alten Heizkessel und der nostalgischen Einrichtung ein wahres Zeitzeugnis ist. Die kleinen Details lassen das Herz eines jeden Retro-Liebhabers höherschlagen.
Die Museumswohnung regt zum Nachdenken und Staunen an, vermittelt ein Gefühl für Zeitgeschichte und gesellschaftliche Veränderungen der 50er und 60er Jahre sowie nachfolgender Jahrzehnte. Besucher können in das alltägliche Leben der Menschen dieser Zeit eintauchen – ein lehrreiches und unterhaltsames Erlebnis. Alle Informationen, ein kurzes Video und Besichtigungstermine im Internet unter https://hausverwaltungsievers.de/museumswohnung/