Ach ja, Datenschutz bei Messengern – Signal versus WhatsApp und Co. Und immer wieder kommt dieser berühmte Satz: „Ich habe doch nichts zu verbergen.“ Wirklich? Dann lassen Sie doch einfach mal private Briefe, Kontodaten oder amtliche Schreiben in der Fußgängerzone liegen – jeder darf mal einen Blick darauf werfen.
Alles verschlüsselt oder im Umschlag? Leider nur eine Mogelpackung, die Nutzer täuscht, um den Eindruck von Sicherheit zu vermitteln. In Wirklichkeit werden große Mengen an Metadaten gesammelt, Profile erstellt, Smartphone Daten, Dokumente, Bilder und Kontakte analysiert, verglichen, gespeichert und ausgewertet, persönliche Datenbanken angelegt, abgeglichen und schlimmstenfalls falsch interpretiert und verhökert.
Vielleicht haben Sie ja auch nichts zu verbergen, wenn Sie Ihre Tür offen lassen – ist ja nur Ihr Zuhause. Aber irgendwie fühlt sich niemand wohl dabei, wenn Fremde ungefragt durch die Wohnung spazieren. Genauso ist es mit unseren Daten im digitalen Raum.
Und warum ist das so wichtig in einer Welt, in der Daten das neue Gold sind? Wer will schon, dass Fremde im Café in die privaten Gespräche lauschen? Wer sich für Datenschutz und Geheimhaltung der Kommunikation interessiert, sollte auf Dienste setzen, die sowohl Verschlüsselung als auch einen minimalen Umgang mit Metadaten gewährleisten. Das mag für manche egal sein, aber für diejenigen, die ihre Privatsphäre lieben, ist das wie der Unterschied zwischen dem sicheren Safe und einem öffentlichen Papierkorb.
Wer wirklich seine Wohnung (sprich: seine Daten) schützt, benutzt Signal. Denn während andere „nichts zu verbergen haben“, sollten wir alle besser unsere digitalen Türen verschließen. Beim Thema Datenschutz ist Signal der strenge Lehrer, der genau erklärt, warum meine Nachrichten nur für mich bestimmt sind – und warum es keine Rückgabe oder Garantie auf Datenschutzversprechen gibt. WhatsApp hingegen ist der charmante Verkäufer auf dem Jahrmarkt, der ein „Sicher“ und „Vertraulich“ verspricht, während im Hintergrund unsere Daten wie Konfetti durch die Luft fliegen.
Kurz gesagt: Wer Wert auf Privatsphäre legt, sollte Signal wählen. Denn während WhatsApp vielleicht den neuesten Trend „Datenschutz-Mythen“ predigt, lebt Signal nach dem Motto der Datensparsamkeit: „Was du sagst, bleibt bei dir.“ Und das ist doch schließlich der wahre Sinn eines Messenger-Dienstes, oder?
P.S.: Nach Mitteilung der niedersächsischen Beauftragten für den Datenschutz ist die Bildung einer WhatsApp-Gruppe auch bei privaten, vereinsähnlichen Strukturen nicht zulässig (Merkmal: Website und Impressum). K50p hat sich daher für Signal entschieden.
Dahinter steckt die gemeinnützige Signal-Stiftung, ohne jede Gewinnabsicht. Signal betreibt Datensparsamkeit, sammelt keine Nutzerdaten und verfolgt auch nicht die Aktivitäten der Benutzer. Anders als WhatsApp ist Signal zudem Open Source, den Quellcode der App kann somit jeder einsehen und überprüfen. Signal schützt darüber hinaus die wertvollen Metadaten und lässt sich bei entsprechender Einstellung sogar anonym betreiben.
Der Wechsel zu Signal ist ganz einfach. Alternativ könnte WhatsApp ja parallel weiter für einzelne Kontakte genutzt werden. Mit Signal können alle Teilnehmer sicher und privat kommunizieren, ohne große Datenmengen an Dritte weiterzugeben. Viel Erfolg bei der Umstellung!