Wanderung im Urwald Sababurg

Wenn sich die Wälder in bunten Farben präsentieren und das Laub bei jedem Schritt raschelt, lassen sich die schönen Tage im Herbst prima zum Wandern nutzen. Die Natur ist noch wunderbar, die Wege trocken, die Temperaturen nicht zu warm und nicht zu kalt. Man genießt die letzten Sonnenstrahlen im Freien und speichert die Erinnerung daran für den meist weniger sonnigen Winter.

Ziel unserer Herbstwanderung war diesmal das älteste Schutzgebiet Hessens, der Urwald Sababurg. Im Schloss Sababurg sah der Volksmund nach dem Erscheinen der „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm den Ort, an dem sich die Geschichte vom „Dornröschen“ zugetragen habe musste. Das Märchenschloss liegt im Herzen des mächtigen Reinhardswaldes zwischen Kassel und Göttingen auf der nordhessischen Seite des Weserberglandes. Der geheimnisvolle Urwald selbst, bildet die Vorlage für das Märchen vom „Eisenhans“.

Der Wetterbericht hatte für den ausgewählten Tag nur Gutes angekündigt. Also fuhren wir frühmorgens nach längerer Anfahrt, kurzem Stau und reichlich Sonnenschein mit dem PKW in Richtung Hofgeismar. Am Wanderparkplatz in der Nähe des Tierparks startete unsere Tour.

Im Wald, der sich von einem ehemals wirtschaftlich genutzten Gebiet zur Wildnis wandelt, entwickeln sich ehemals breite Wege zu geheimnisvollen Pfaden und Steigen. Windwurfflächen ohne jeden menschlichen Eingriff schaffen neue Lebensräume für Flora und Fauna. Wir bewunderten jahrhundertealte Eichen und Buchen, mystisch anmutende Bäume und bestaunten riesige Farnflächen. Der hohe Anteil an Totholz, bildet einen wertvollen Lebensraum für seltene und unter Schutz stehende Arten. Kurz: Wo Naturschutz dran steht und der Mensch sich an die Regeln der Wildnis hält, da ist auch irgendwann wieder extrem viel unverfälschte Natur drin.

Zwischendurch machten wir Rast und stärkten uns bei einem ausgiebigen Picknick.

Anschließend durchstreiften wir erneut das Schutzgebiet mit seinen gewaltigen Baumriesen. Diese stellen auch abgestorben noch beeindruckende Naturdenkmäler dar. Zum Abschluss machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Sababurg. Manche benutzten hier die Gelegenheit zu einer Burgbesichtigung und ließen sich von Ihrem Prinzen wach küssen, bzw. erlösten ihre Prinzessin aus dem Dornröschenschlaf.

Am späten Nachmittag fuhren wir über einen kurzen Abstecher mit Pause in Karlshafen durch das Weserbergland nach Hildesheim zurück.

Foto: Jürgen Warps